Ziele und Fortbildungsziele der CME-Veranstaltung

Die IPV ist verpflichtet, wissenschaftliche Veranstaltungen zu planen und anzubieten, die die von akkreditierenden Organisationen festgelegten Kriterien der kontinuierlichen berufsbegleitenden Fortbildung (Continued Medical Education, CME) erfüllen. Um nachzuweisen, dass die Veranstaltung die CME-Kriterien erfüllt, müssen alle Zertifizierungsanträge zusammen mit einer Beschreibung der Veranstaltungsziele und Fortbildungsziele eingereicht werden. Ihre Antworten auf die folgenden Fragen helfen der IPV, sicherzustellen, dass die von Ihnen vorgeschlagene Veranstaltung die Kriterien der kontinuierlichen berufsbegleitenden Fortbildung erfüllt.
Die Beantragung der CME-Zertifizierung muss online erfolgen. Bitte benutzen Sie dafür das entsprechende Antragsformular. Das CME-Komitee prüft dann, ob Ihre Veranstaltung die Kriterien erfüllt. Ihre Kooperation trägt maßgeblich dazu bei, dass die IPV ihren Mitgliedern und der gesamten Community weiterhin zertifizierungsfähige Fortbildungsveranstaltungen anbieten kann.

Wenn Sie Fragen bezüglich der CME haben, schreiben Sie bitte eine Mail an Karina Gutierrez:  [email protected] 

 
Bitte orientieren Sie sich beim Ausfüllen des Antragsformulares an den folgenden Beispielen:VERANSTALTUNGSZIEL | FORTBILDUNGSZIEL

 


VERANSTALTUNGSZIEL


Veranstaltungstyp

Thema

Lernziel 1

Lernziel 2

Panel

Mit Träumen von Kindern arbeiten –der vergessene Königsweg

Teilnehmer lernen, in der Analyse mit Kinderträumen zu arbeiten.

Teilnehmer lernen, die Bedeutung von Kinderträumen für den Zugang zu unbewussten Prozessen zu diskutieren.

Einzelvortrag

Unbewusste Phantasie und Psychose bei Überlebenden schwerer früher Traumata

Teilnehmer lernen, unbewusste Phantasien und Psychose bei Überlebenden schwerer früher Traumata zu analysieren.

Teilnehmer lernen, die Auswirkungen unbewusster Phantasien bei Überlebenden schwerer Kindheitstraumata zu diskutieren.

Kleine Diskussionsgruppe

Änderungen der Vorschriften für die psychoanalytische Ausbildung

Der Teilnehmer lernt, an der Einbeziehung der Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung in die psychoanalytische Ausbildung mitzuwirken.

Der Teilnehmer erfährt, wie die psychoanalytische Ausbildung die Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung berücksichtigen kann.

Film

Die Form der Analyse in einer virtuellen Welt

Der Teilnehmer lernt zu beurteilen, was in einer virtuellen Welt real bzw. Realität ist.

Der Teilnehmer lernt, über die Rolle des Menschen in der Psychoanalyse nachzudenken.





FORTBILDUNGSZIEL

Welche Ziele verwirklicht die Veranstaltung im Hinblick auf Fortbildungsdefizite Ihrer Teilnehmer?

Teilen Sie uns mit, welche Fortbildungsaspekte – verbesserte Kenntnisse, verbesserte Herangehensweise (Kompetenz) oder optimierte Umsetzung – Ihre wissenschaftliche Veranstaltung, ausgehend von der Diskrepanz zwischen der gegenwärtigen Praxis und der wünschenswerten oder realisierbaren Praxis, die Sie identifiziert haben, abdeckt (geben Sie auch an, wie Sie diese Diskrepanz identifiziert haben).

Bitte beachten Sie: 
Identifizieren Sie Diskrepanzen zwischen der gegenwärtigen Praxis und der wünschenswerten oder realisierbaren („Professional Practice Gaps“). Geben Sie an, in welchem Bereich/welchen Bereichen Fortbildungsdefizite bestehen, um die Diskrepanz zwischen Ist- und Sollzustand zu verringern „Fachkenntnisse“, „Kompetenz“ oder „Umsetzung“. Entscheidend für die Erfüllung der Kriterien ist die Fähigkeit zu zeigen, dass Sie in die Planung die Identifizierung einer Ist-Soll-Diskrepanz einbezogen und auf dieser Grundlage die Defizite identifiziert haben. Eine häufige Begründung der Nichterfüllung hebt darauf ab, dass für die Identifizierung einer Ist-Soll-Diskrepanz keine Belege angeführt werden. „Professionelle Praxis“ bezeichnet hier nicht nur die klinische Versorgung von Patienten, sondern darüber hinaus auch Forschungstätigkeit und administrative Aufgaben.

 

Beispiel
Durch unsere Tätigkeit in der Ausbildung von Kandidaten und durch die Arbeit mit Kollegen haben wir eine Diskrepanz zwischen der Art und Weise, wie Analytiker die Psychopathologien ihrer Patienten hören und wie sie diese Schwierigkeiten in ihren Behandlungszimmern glauben bearbeiten zu können, identifiziert. Sehr häufig hat der Analytiker Schwierigkeiten, sich auf der richtigen Ebene auf den Patienten einzustimmen; aus diesem Grund geraten Analysen oft ins Stocken oder in eine Sackgasse. Diese Diskussionsgruppe soll als Forum dienen, auf dem wir uns über die primitiveren Aspekte der Mitteilungen unserer Patienten austauschen können (etwas, was in der Ausbildung und in allgemeinen theoretischen Diskussionen fehlt, wie wir immer wieder gehört haben). Wir arbeiten mit einer modernen kleinianischen Perspektive, um diese mentalen Zustände sowie die Übertragungs-Gegenübertragungssituation, die ihr Auftauchen oft ermöglicht, zu untersuchen. Wir halten eine Gruppe für ein sehr wichtiges Setting, um diese oft komplizierten, schwierigen und hartnäckigen Situationen zu diskutieren.







 

Wie wird diese Veranstaltung die professionelle/klinische Kompetenz der Fortbildungsteilnehmer verändern?

Erläutern Sie, dass Ihre Veranstaltung versuchen wird, die professionelle Kompetenz zu verändern, und zwar auf der Grundlage der von Ihnen identifizierten Defizite (die der Ist-Soll-Diskrepanz zugrunde liegen). Erwartet wird, dass die Fortbildung darauf abhebt, die Herangehensweisen (Kompetenz) der Teilnehmer zu verändern.

Bitte beachten Sie: 
Dieses Kriterium betrifft die Implementierung des vorangegangenen Kriteriums. Bei der Planung Ihrer Sitzung müssen Sie versuchen, die Kompetenz des Behandlers zu verändern, und zwar auf der Grundlage dessen, was Sie als Defizit (das einer Ist-Soll-Diskrepanz zugrunde liegt) identifiziert haben. Erwartet wird, dass die Fortbildung darauf zielt, die Strategien oder Herangehensweisen (Kompetenz), d.h. das, was die Teilnehmer in der Praxis tatsächlich tun (Umsetzung), zu verändern. „Fachkenntnisse“ sind ein für die Akkreditierung der Veranstaltung relevanter Inhalt.

 

Beispiel
Wir werden speziell über die Identifizierung von Kommunikationen und unsere Bemühungen sprechen, auf der angemessenen Ebene mit Patienten zu arbeiten. Wir werden untersuchen, wie wir mit Übertragungs-Gegenübertragungsmanifestationen arbeiten können, und über relevante Interventionen diskutieren, die darauf abzielen, Sackgassen und subtilere Blockaden der Behandlung aufzulösen. 


 

Weshalb denken Sie, dass das von Ihnen gewählte Format (Diskussionsgruppe, Panel oder Wissenschaftlicher Vortrag) dem Thema angemessen ist?

Bitte beachten Sie: 
Alle Veranstaltungsformate (z.B. didaktische, kleine Gruppen, interaktive) sind akzeptabel. Auszuwählen sind sie auf der Grundlage Ihrer spezifischen Erwartung bezüglich einer Veränderung der Kompetenz. Wir benötigen Informationen, die zeigen, dass bei der Wahl des Veranstaltungsformats das Setting, die Ziele und die erwünschten Ergebnisse der Veranstaltung berücksichtigt wurden. 

 

Beispiel
In einer Gruppendiskussion ist es möglich, sich – via Beteiligung der Gruppenmitglieder – bestimmter Aspekte eines Patient-Analytiker-Paares bewusst zu werden, die dem Analytiker, solange er isoliert mit dem Patienten arbeiten, unter Umständen nicht ins Blickfeld geraten.


 

Wie wird Ihre Veranstaltung die klinischen, interpersonalen und kommunikativen Fähigkeiten der Fortbildungsteilnehmer oder die Qualität der Patientenversorgung verbessern?

Konzipieren Sie Ihre Veranstaltung auf der Grundlage von Wissenspraxis, Qualitätsverbesserung, patientenzentrierter Versorgung, interpersonalen Fähigkeiten und Kommunikationsfähigkeiten und nennen Sie spezifische Beispiele für diese Bereiche.

Beispiele: Bitte nehmen Sie mindestens eine der folgenden Kompetenzen in Ihre Beschreibung auf.

  • ABMS/ACGME*- Patientenversorgung und strategische Fertigkeiten *American Bord of Medical Specialities/Accreditation Council for Graduate Mediacal Education
  • ABMS/ACGME- Medizinische Kenntnisse
  • ABMS/ACGME- Praxisgestütztes Lernen und praxisgestützte Verbesserung
  • ABMS/ACGME- Interpersonale und kommunikative Fähigkeiten
  • ABMS/ACGME- Professionalität
  • ABMS/ACGME- Systembasierte Praxis
  • Institute of Medicine – Patientenzentrierte Versorgung
  • Institute of Medicine – Arbeit in interdisziplinären Teams
  • Institute of Medicine – Evidenzbasierte Praxis
  • Institute of Medicine- Einsatz von Informationstechnik
  • Interprofessional Education Collaborative - Werte/Ethik für Interprofessionelle Praxis
  • Interprofessional Education Collaborative - Rollen/Verantwortlichkeiten
  • Interprofessional Education Collaborative – Interprofessionelle Kommunikation
  • Interprofessional Education Collaborative - Teams und Teamwork
  • Other Competencies – Über die genannten hinaus wurden weitere Kompetenzen angesprochen

Bitte beachten Sie:

Wir erwarten ein explizites Eingehen auf „wünschenswerte ärztliche Eigenschaften“ im Planungsprozess (z.B.: „Wir haben geplant, Veranstaltungen über Professionalität und Kommunikation durchzuführen, um unseren Patienten die Angst zu nehmen, dass sie bei ihrer Entlassung unvollständige Anweisungen bekommen – dies ist die identifizierte professionelle Ist-Soll-Diskrepanz.“). Die einfache Kennzeichnung einer Veranstaltung durch „Kompetenz“ ist ein Anfang und gibt dem Fortbildungsteilnehmer Informationen, anhand deren er eine Veranstaltung auswählen kann. Sie kann auch für die Meldung im Maintenance of Certification™-Programm potentiell wichtig sein.

 

Beispiel
Dieser Workshop soll die professionelle Kompetenz der Teilnehmer verbessern, Patienten mit medizinischen Indikationen, ihre Eltern und andere beteiligte Ärzten verständlich über den potentiellen Nutzen einer psychoanalytischen Behandlung zu informieren. Die detaillierten Beschreibungen und Erörterungen des klinischen Prozesses und seiner Resultate vertiefen wiederum auch die Kenntnisse der Teilnehmer darüber, wann und wie solche Behandlungen für Patienten von Vorteil sein können. Die Patientenversorgung wird durch die Bereitstellung gründlicherer Behandlungsempfehlungen verbessert.