Panel-ABSTRACT für den BUENOS AIRES CONGRESS 2017

ENZYKLOPÄFISCHES PSYCHOANALYTISCHES WÖRTERBUCH DER IPV: INTERREGIONALE ARBEITSPHASE

Dieses Panel ist eine Fortsetzung der Panel-Präsentation der Arbeitsgruppe Enzyklopädisches psychoanalytisches Wörterbuch der IPV auf dem letzten IPV-Kongress: Work in Progress – so nennen wir den Übergang von der intraregionalen zur interregionalen Phase, die sicherlich den innovativsten und  außergewöhnlichsten Aspekt des Enzyklopädischen Wörterbuchs der IPV darstellt und es sehr deutlich von all den exzellenten regionalen psychoanalytischen Wörterbüchern und Glossaren unterscheidet.

Im Anschluss an eine Zusammenfassung der Grundlagen des vom IPV-Beirat erteilten Mandats, der multi-phasischen originären Methode, die wir in Erfüllung dieses Mandats anwenden, und der in der vorangegangenen intraregionalen Phase abgeschlossen Arbeit wird das Panel des IPV-Präsidenten Stefano Bolognini und der Co-Chairs Arne Jemstedt (Europa), Elias de Rocha Barros (Lateinamerika) und Eva D. Papiasvili (Nordamerika) die spezifischen Herausforderungen untersuchen, die während des Übergangs von der intraregionalen zur interregionalen Phase sowie im Kontext der bislang einmaligen interregionalen Arbeit auftauchten.

In diesem Sinn werden die Panel-Teilnehmer die komplexen Zusammenhänge und Schwierigkeiten schildern und erläutern, die mit dem Anspruch auf Vollständigkeit der Texte zu den Konzepten mitsamt ihrem historischen und sozio-kulturellen Kontext verbunden sind sowie mit der vollständigen intra- und interregionalen Darstellung der unterschiedlichen theoretischen Perspektiven bei gleichzeitiger Beachtung der regionalen Spezifität und Vielfalt  im Prozess des Übergangs von den intraregionalen Textentwürfen bis zu deren Zusammenstellung zu interregionalen Einträgen. Relevant ist dies speziell für solche Konzepte, die von Consultants aus allen drei Regionen als die für ihr Denken und ihre Arbeit wichtigsten genannt wurden, zum Beispiel: übertragung, gegenübetragung, das unbewusste, projektive identifizierung, containment, enactment, objektbeziehungstheorien, konflikt, nachträglichkeit; als mäßig regionalspezifisch erwiesen sich selbst, trieb, intersubjektivität und setting, als hochgradig regionalspezifisch amae, ich-psychologie, transformationen und andere.

Zu den Herausforderungen der Übergangsphase und der Phase der interregionalen Arbeit an sich zählen: die Zusammenstellung interregionaler Teams; das Verfassen interregionaler Textentwürfe zu den Konzepten, die die unterschiedlichen regionalen Ansätze integrieren und gleichzeitig hervorheben; die Veränderung der Konturen von Konzeptlandschaften (bei manchen vermeintlich regionalspezifischen Konzepten stellen sich u.U. globale Zusammenhänge heraus und umgekehrt); die Veränderung der Dialektik der “Mainstream-“ und “Nicht-Mainstream-“Perspektiven; die Dynamik multidimensionaler Übersetzungen, die die interregionalen Unterschiede der psychoanalytischen Sprachen sowohl inhaltlich als auch stilistisch bewahren, aber auch überbrücken sollen; das Lernen durch “Andersheit”; regionale Identitäten (und ihr Verlust, ihre Konsolidierung, ihre Rekonstruktion); Konflikte und Versöhnung regionaler und interregionaler Loyalitäten. Dies sind nur einige der Themen, die mit Blick auf die spezifischen, oben genannten Konzept erforscht werden sollen. Durchgängig werden die neuen engen Denk- und Erfahrungszusammenhänge geschildert.

Die Panel-Teilnehmer werden auch den je spezifischen Beitrag würdigen, den die drei IPV-Regionen zu diesem Gemeinschaftsprojekt, das uns alle angeht, geleistet haben.

Wie zuvor in Boston soll auch das Panel in Buenos Aires durch Information, Transparenz und Dialog eine breite psychoanalytische Community für dieses historische Projekt einnehmen.  Der Philosophie und den Zielen des Mandats des IPV-Beirats entsprechend, bilden solche regelmäßigen Updates und Dialoge ein entscheidendes strukturelles Element einer auf Wechselseitigkeit und “Lernen aus Erfahrung” beruhenden, zunehmend komplexen und facettenreihen Methodik.

Zusammenfassung:

Dieses Panel stellt den Übergang in die interregionale Phase der Arbeit am Enzyklopädischen psychoanalytischen Wörterbuch der IPV vor. Der IPV-Präsident Stefano Bolognini und die regionalen Co-Chairs Arne Jemstedt (Europa), Elias de Rocha Barros (Lateinamerika) und Eva D. Papiasvili (Nordamerika) erläutern spezifische methodische und dynamische Aspekte der interregionalen Arbeit an den ersten 15 Konzepten, die von Psychoanalytikern aus aller Welt als die für sie wichtigsten genannt wurden.